Ich glaube jetzt eifriger denn je an die Lehre des wundersamen Arztes, seitdem ich die Wirkung einer allerkleinsten Gabe so lebhaft gefühlt und immer wieder empfinde …
(Johann Wolfgang v. Goethe)

hahnemannHahnemanns Eltern lebten in Meißen. Sein Vater arbeitete in der noch heute weltberühmten Meißner Porzellanmanufaktur, während seine Mutter den Haushalt führte. Obwohl die Eltern arm waren, besuchte Samuel Hahnemann (1755-1843) die Meißener Stadtschule und bekam danach ein Stipendium an der Fürstenschule in Meißen. Nach dem Schulabschluss begann er 1775 ein Medizinstudium in Leipzig und wurde nur zwei Jahre später von der Kaiserin Maria Theresia in Wien zum Leibarzt ernannt.

Er praktizierte als Arzt, Chemiker, Übersetzer und Schriftsteller in vielen deutschen Städten. 1782 heiratete er die Apothekerstochter Johanna L. H. Küchler.

1790 „stolpert“ Hahnemann bei der Übersetzung eines englischen medizinischen Textes auf Ungereimtheiten bezüglich der Wirkungsweise von Chinarinde bei Malaria (Wechselfieber). Als kritischer Therapeut führte er daraufhin den berühmten Chinarinden-Selbstversuch durch.

Als Hahnemann 1821 an den Hof des Herzogs Ferdinand zu Anhalt-Köthen gerufen wurde, behandelte er Kranke aus ganz Europa und schrieb zahlreiche Bücher, in denen er weitere Selbstversuche und die seiner Studenten protokollierte und erklärte.

Nach dem Tod seiner deutschen Frau (†1830) heiratete Hahnemann 1835 seine ehemalige französische Patientin Melanie Marie d´Hervilly und zog mit ihr nach Paris. Dort eröffnete er mit ihr eine gut gehende, über die Grenzen Europas hinaus bekannte Praxis.

Hahnemann – einer der führenden Wissenschaftler seiner Zeit – war sein Leben lang vital und starb im Alter von 88 Jahren am 2. Juli 1843. Er liegt auf dem bekannten Pariser Friedhof Père Lachaise begraben.